Down-Syndrom – na und?

Eichstätt. Etwa eines von 700 geborenen Babys kommt mit einem Down-Syndrom auf die Welt. Die Krankheit, auch Trisomie 21 genannt, führt dazu, dass betroffene Kinder eine Beeinträchtigung bei der körperlichen und geistigen Entwicklung haben. „Kinder mit einem Down-Syndrom haben oft eine verzögerte Lernentwicklung“, bestätigt auch Daniel Zintl, Leiter Schulbegleitdienst bei den Maltesern im Bistum Eichstätt. Zum Welt-Down-Syndrom-Tag am 21. März weisen die Malteser darauf hin, dass betroffene Kinder dennoch am Regel-Schulunterricht teilnehmen können. Möglich machen das Schulbegleiter und -begleiterinnen, die die Kinder im Alltag unterstützen.

„Die Beeinträchtigungen durch das Down-Syndrom waren jahrzehntelang Grund genug, Kinder in Sonderschulen abzuschieben“, weiß Zintl. „Zum Glück sind diese Zeiten vorbei. Heute können Kinder mit Beeinträchtigungen am normalen Unterricht teilnehmen.“ Inklusion heißt das Stichwort, das gleiche Bildungschancen für alle ermöglicht – die Malteser-Schulbegleiter gehen dabei unterstützend zur Hand. „Dieses Angebot ermöglicht zurzeit etwa 40 Kindern mit Down-Syndrom- oder Autismus-Erkrankungen im Bistum Eichstätt eine normale Teilnahme am Regelunterricht“, erklärt Daniel Zintl, „diese Kinder sind vielfach eine Bereicherung für jede Klasse.“

Über 800 Malteser-Schulbegleiter unterstützen in Bayern 713 Kinder und Jugendliche mit körperlichen, geistigen und seelischen Behinderungen in Kindergärten und -krippen, in Horten und Schulen. In der Diözese Eichstätt sind für 65 betreute Kinder rund 70 Schulbegleiter im Einsatz. „Unser Anspruch ist die Chancengleichheit für alle“, erläutert Daniel Zintl. Bei der individuellen Einzelbetreuung in der Einrichtung stehen dabei die Entwicklung der Selbstständigkeit und die Integration in die Gruppe beziehungsweise in die Klasse im Vordergrund.

Mit der 2008 in Kraft getretenen UN-Behindertenrechtskonvention wurde die Teilhabe von Menschen mit Behinderung in allen Lebensbereichen bestärkt. „Seit dem Beschluss haben wir vielen Familien helfen können. Die Nachfrage ist groß. Die Malteser-Schulbegleiter versuchen, allen Anfragen nachzukommen und zu helfen. Eine 100-prozentige Umsetzung ist aber nach wie vor eine große Herausforderung für Eltern, das Kind oder den Jugendlichen sowie die Einrichtung“, sagt Daniel Zintl.  Ziel des Malteser-Schulbegleitdienstes sei, alle Beteiligten zu unterstützen und dem Kind bedarfsgerechte Hilfen zu ermöglichen (www.malteser-eichstaett.de/schulbegleitdienst).