Neumarkt. 27 Menschen, die aus anderen Ländern in den Landkreis Neumarkt gekommen sind, nutzten vergangene Woche die Gelegenheit, sich darüber zu informieren, was wichtig ist, wenn man in Deutschland eine Wohnung mietet. Eingeladen hatten dazu die Integrationsdienste der Malteser.
Zunächst informierten Alexander Söllner und Patrick Xhediku (WWK) über Haftpflichtversicherungen. Sie skizzierten anhand konkreter Beispiele verschiedene Schadensfälle und erklärten, welche Kosten eine Versicherung in diesen Fällen übernimmt und warum eine Haftpflichtversicherung Voraussetzung für den Abschluss eines Mietvertrages ist. Übersetzt wurde der Vortrag von ehrenamtlichen Dolmetschern ins Ukrainische, ins Arabische und ins Englische.
„So war es für die Zuhörenden gut verständlich, was in Schadensfällen unter Umständen finanziell auf einen zukommen kann und warum eine Haftpflicht daher sinnvoll ist“, erklärt Integrationslotsin Juliane Wiesneth. „Bei mehreren Geflüchteten kam die Frage auf, welche weiteren Versicherungen noch wichtig sind, zum Beispiel Rechtsschutz oder Hausrat – das könnte ein Thema für einen weiteren Infoabend sein.“
Der zweite Vortrag des Abends behandelte das Thema Mülltrennung. Integrationslotsin Mimoza Marku, die seit vier Jahren mit dem Projekt „Wohlfühlraum“ wohnungssuchende Geflüchtete unterstützt, weiß: „Das ist ein Thema, dass den Vermietern verständlicherweise sehr wichtig ist. Für Menschen aus anderen Ländern ist es aber nicht einfach, auf Anhieb das deutsche Müllwesen zu verstehen.“
Immobilienfachwirt Hans Werner Gloßner, ehrenamtlich im Projekt „Wohlfühlraum“ engagiert, zeigte anschaulich, was in die blaue Tonne, die graue Tonne und in den gelben Sack gehört. Er erklärte, dass die Mülltrennung nicht nur für Mieter von Privatwohnungen, sondern auch in Sammelunterkünften sehr wichtig sei, um die Gebühren für die Abfallentsorgung stabil zu halten.
Informativ und interessant sei die Veranstaltung gewesen, so war laut Mimoza Marku und Juliane Wiesneth das Feedback, das sie im Anschluss erhalten haben. Die Integrationslotsinnen planen sowohl, den Abend mit denselben Themen zu wiederholen, als auch, Abende mit anderen Themen anzubieten – „etwa, wie man eine Wohnung richtig lüftet“, so Wiesneth. Denkbar sei auch, andere, dezentralere Veranstaltungsorte anzubieten, um mehr Geflüchteten die Teilnahme zu ermöglichen.